K -News vom 16.08.2004

Ästhetische Architektur mit hohem Dämmstandard


Moderne Architektur, hoher Komfort und niedriger Energieverbrauch lassen sich verbinden. Das bewies vor kurzem die Anliker AG aus Luzern (Schweiz). Sie realisierten in der Wohnanlage Konstanz in Rothenburg/Luzern mit einigen Häusertypen die ersten Mehrfamilienhäuser der Schweiz im Passivhausstandard und hat damit den von der Stiftung Solar Agentur ausgelobten ersten Schweizer Gebäudepreis gewonnen. Mit ihrem Schaumstoff Neopor® ist die BASF an diesem Erfolg beteiligt. Das expandierbare Polystyrol dämmt die Fassaden aller Lofthäuser und Villettegebäude der Wohnsiedlung. Zusammen mit anderen Maßnahmen konnte der Heizenergieverbrauch im Vergleich zu einem konventionell gebauten Haus um 90 Prozent gesenkt werden.



Die Anliker AG aus Luzern realisierte in der Wohnanlage Konstanz in Rothenburg die ersten Mehrfamilienhäuser der Schweiz in Passivhausstandard. Die Dämmung besteht aus dem Schaumstoff Neopor®, einem expandierbaren Polystyrol der BASF. - Foto: BASF


Loft- und Villettehäuser sind ökologische Perlen

Sowohl die drei Loft- als auch die vier Villettehäuser sind im zertifizierten Passivhausstandard gebaut. Die Nutzung der Sonnenenergie und die Wärmeabgabe von Geräten und Bewohnern reichen normalerweise aus, um die Wohnungen in der Heizperiode angenehm warm zu halten. Dies geschieht über eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Reicht die zurückgewonnene Energie bei hohen Minusgraden nicht aus, um die gefilterte Außenluft ausreichend zu temperieren, kann die zirkulierende Luft zusätzlich über eine gasbetriebene Heizung erwärmt werden. Zudem wird etwa 60 Prozent der benötigten Energie für warmes Brauchwasser über Sonnenkollektoren abgedeckt.



Eine dichte und gute Gebäudedämmung ist die Grundvoraussetzung für ein Passivhaus. Das Neopor® der BASF besitzt anders als herkömmliche Dämmstoffe Infrarotabsorber und –reflektoren. Diese setzen die Wärmeleitfähigkeit herab. - Foto: BASF


Effiziente Gebäudedämmung mit Neopor

Grundvoraussetzung für ein Passivhaus ist die gute und dichte Gebäudedämmung. Die Fassaden des Wohnviertels wurden massiv gebaut und sind mit Neopor® gedämmt. Die Sarnafil AG, mit Sitz in Sarnen (Schweiz), verarbeitete die schwarzen, perlförmigen Partikel zu silbergrauen Dämmplatten. Diese wurden durch den Systemhalter, Sarna-Granol AG, Sarnen (Schweiz) eingebaut. Anders als herkömmliche Dämmstoffe besitzt der silbergraue Schaumstoff Infrarotabsorber und -reflektoren, um die Wärmeleitfähigkeit zu verringern. Eine Neoporplatte ist deshalb bei gleicher Dämmleistung bis zu 20 Prozent dünner als eine klassische Styroporplatte. Da weniger Rohstoff benötigt wird, lassen sich Kosten und Ressourcen einsparen. Eine 10 Zentimeter dicke Neoporplatte spart beispielsweise im Laufe von 50 Jahren rund 1200 Liter Heizöl ein. In den Lofthäusern ist auf das 15 Zentimeter dicke Mauerwerk eine 30 Zentimeter dicke Neoporschicht aufgebracht. Bei den Villettehäusern reicht aufgrund des kompakteren Gebäudes eine 24 Zentimeter dicke Neoporschicht aus.


Neben der Gebäudedämmung sind gut isolierte Fenster für ein Passivhaus besonders wichtig. Alle Passivhäuser der Siedlung verfügen deshalb über Kunststofffenster mit dreifach isoliertem Wärmedämmglas.



Die Anliker AG aus Luzern realisierte in der Wohnanlage Konstanz in Rothenburg die ersten Mehrfamilienhäuser der Schweiz in Passivhausstandard. Die Dämmung besteht aus dem Schaumstoff Neopor®, einem expandierbaren Polystyrol der BASF. - Foto: BASF


Moderne Wohnsiedlung

In dem modernen Wohnsiedlungskonzept sind die quadratischen oder rechteckigen Häusertypen auf einem dreieckigen Grundstück versetzt angeordnet. Durch diese Struktur entstehen unterschiedlich nutzbare, verkehrsfreie ineinanderfließende Außenräume. Die vier Villettegebäude enthalten pro Geschoss eine 31/2 und 41/2 Zimmerwohnung mit einem innenliegenden Treppenhaus. Die drei viergeschossigen Lofthäuser bieten pro Geschoss einen 170 Quadratmeter großen Wohnraum. Mit einem innenliegenden Nasszellenkern sind die umliegenden Wohnflächen frei einteilbar. So können die Grundrisse der Wohnungen individuell verändert und den wechselnden Wohnbedürfnissen in den verschiedenen Lebensphasen angepasst werden.



Kontakt:
www.basf.de
www.neopor.de

 




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