K -News vom 16.04.2008

Rekord geknackt: Ãœber 4.100 Besucher auf den Technologie-Tagen bei Arburg


Mit dem neuen Besucherrekord von über 4.100 Kunden und Interessenten müssen die Technologie-Tage von Arburg den Vergleich mit Fachmessen nicht scheuen. Zwischen dem 3. und 5. April kamen Spritzgieß-Spezialisten aus 44 Nationen ins Stammwerk Loßburg, um sich einen umfassenden Überblick über Arburg-Spritzgießtechnologie zu verschaffen, den sie in dieser Breite auf keiner anderen Messe weltweit finden.

Die dreitägige Veranstaltung im Frühjahr ist mittlerweile national wie international zu einem festen Termin im Kalender der Kunststoffbranche geworden. Dass sich jedes Jahr von neuem so viele Besucher auf den zum Teil sehr langen Weg nach Loßburg machten, bestätigt das Unternehmen immer wieder, dass das Konzept der Technologie-Tage aufgeht.


Besuchergruppen aus aller Welt

Rund 62 Prozent der über 4.100 Besucher kamen aus Deutschland. International zahlenmäßig am stärksten vertreten waren die Gruppen aus Frankreich und Polen mit rund 160 Teilnehmern. Es folgten 135 Gäste aus den USA, rund 130 aus Italien, rund 120 aus Tschechien und über 100 aus der Schweiz. Aber auch aus China, Thailand, Indien, Japan, Indonesien, Malaysia, Vietnam, Südafrika, Australien und Brasilien fanden Fachleute ihren Weg nach Loßburg.

Immer wieder ein gefragtes Highlight sind die geführten Rundgänge durch die Produktion, die die Möglichkeit bieten, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Diese Gelegenheit nutzten nahezu alle ausländischen Besucher. An den über 200 deutschsprachigen Touren nahmen rund 1,500 Gäste teil.


Technologie vom Feinsten

Der Besuch hat sich wie jedes Jahr mehr als gelohnt, gab es doch den breiten Gesamtüberblick zu allen Maschinenreihen und Neuheiten im Arburg-Technologieprogramm. Ergänzt wurde die Technologieschau durch Expertenvorträge in deutscher und englischer Sprache zu den Themen „Energieeffizienz Allround“, Arburg Leitrechner-System ALS, „Präventive Instandhaltung“ und Metrotomografie, die von gut 1.500 Teilnehmern besucht wurden.
Mit fast 500 Teilnehmern fand der Metrotomografie-Vortrag der Firma Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH sehr viel Anklang. Neben dem interaktiven Vortrag über das Prüfverfahren auf Röntgenbasis, das Werkzeugkorrekturen und Freigaben in nur 20 Prozent des üblichen Zeitaufwands erlaubt, wurde die Metrotom-Maschine auch live präsentiert.

Groß war auch das Interesse an dem Thema „Präventive Instandhaltung“. So informierten sich rund 460 Besucher bei dem Referat der BERICAP GmbH & Co. KG/Budenheim über deren Erfahrungen. Unter anderem wurden die Themen Inspektionsverträge, Kalibrierung, Ölmanagement und Maschinenverfügbarkeit erläutert und anschaulich aufgezeigt, welchen Nutzen durch präventive Maßnahmen erzielt werden können.


Umfangreiches Servicespektrum

Da der Service bei Arburg traditionell einen sehr hohen Stellenwert hat, konnten sich die Fachbesucher in einem speziellen Ausstellungsbereich über die umfassenden Pre- und After-Sales-Dienstleistungen informieren. Entsprechend des Schwerpunkts „Präventive Instandhaltung“ wurde die Kalibrierung einer Spritzgießmaschine und die Ölanalyse vorgestellt.


Top-Thema „Energieeffizienz Allround“

„Energieeffizienz Allround“ feierte auf den Technologie-Tagen große Premiere. Arburg hat den effizienten Umgang mit Energie als eines seiner Unternehmensziele für 2008 definiert und alle Maßnahmen unter dem Begriff „Energieeffizienz Allround“ zusammengefasst. Der effiziente Umgang mit Energie wird dabei ganzheitlich betrachtet. Ziel ist nicht nur, die Arburg-Produkte mit möglichst wenig Energieaufwand herzustellen. Vielmehr möchte Arburg mit seinen Produkten und seinem Know-how auch dazu beitragen, bei seinen Kunden den Energieverbrauch zu minimieren.
In dem praxisnahen Expertenvortrag „Energieeffizienz Allround“ wurde der gesamte Spritzgießprozesses aus energetischer Sicht betrachtet. Die im Spritzgießprozess wirksamen Energieströme wurden dargestellt, in die wirksamen Anteile aufgeteilt, analysiert und potenzielle Möglichkeiten zum energieeffizienten Betrieb abgeleitet.
Viele Zuhörer waren erstaunt, welche Einsparpotenziale sich maschinenseitig bei der richtigen Auswahl und Kombination der unterschiedlichen Komponenten ergeben können.

Zudem wurde der internationalen Fachwelt auf den Technologie-Tagen auch erstmals das Energieeffizienz-Label e² präsentiert, welches energieeffiziente Arburg-Produkte wie die elektrischen Allrounder A, die hydraulischen Allrounder S advance oder Allrounder mit elektromechanischem Dosierantrieb kennzeichnet.

Eindeutiges Ziel aller Maßnahmen ist die ganzheitliche Zusammenarbeit mit den Kunden in Sachen energieeffizienter Produktionsanlagen. „Energieeffizienz Allround“ wird so zu einem umfassenden Maßnahmenpaket, das Arburg wie seinen Kunden gleichermaßen einbezieht und damit auch beiden Seiten deutliche Vorteile bringt.


Mehr als 50 Exponate im Ãœberblick

Im großflächigen Ausstellungsbereich, der sich fast über das gesamte Unternehmen erstreckte, konnten sich die Besucher umfassend über die verschiedenen Allrounder-Reihen informieren. Mehr als 50 Exponate zeigten von der Standard- bis zur High-End-Anwendung das gesamte Spritzgieß-Spektrum, das mit der Arburg-Maschinentechnik abzudecken ist. Das Spektrum umfasste unter anderem Exjection®, Funktionsspritzguss, Mehrkomponentenspritzgießen, Duroplast-, Elastomer- und LSR-Verarbeitung, LCP-Verarbeitung, Holzpolymer- und Lederfasernverarbeitung, Umspritzen von Einlegeteilen, Inmould-Labelling, schnelllaufende Verpackungsprodukte, Medizintechnik, Produktion optischer Teile im Reinraum, Präzisionsspritzguss, Technischer Spritzguss, Pulverspritzguss (PIM), Gasinnendrucktechnik (GIT) oder die Herstellung von PET-Preforms.

Im Ausstellungsbereich „Automation“ konnten sich die Besucher anhand verschiedener Fertigungszellen von den vielfältigen Automationsmöglichkeiten und der Arburg-Kompetenz im Projektbereich überzeugen. Präsentiert wurden zum Beispiel anspruchsvolle Anwendungen auf den großen Allroundern S mit integrierten Produktionsschritten wie Montage oder Ultraschallschweißen. Ein Projekthighlight war die Herstellung einer komplett funktionsfähigen LED-Lichtleiste auf einem Drei-Komponenten-Allrounder 370 S. Dabei wurden nicht nur LEDs und Widerstand eingelegt, sondern auch die Leiterbahnen gespritzt.
In Fertigungszellen integrierte elektrische Allrounder A wurden mit der IML-Anwendung oder mit der Produktion von Linealen mit nachgeordneter Laserbeschriftung vorgestellt.


Allrounder 375 V mit Exjection®

Der auf den Technologie-Tagen erstmals vorgestellte Allrounder 375 V mit 500 kN Schließkraft rundet die Baureihe der Vertikalmaschinen mit Freiraumsystem im oberen Schließkraftbereich ab. An dieser Maschine können wahlweise Spritzeinheiten der Größen 100, 170 und 290 zum Einsatz kommen. Der damit größte Allrounder V demonstrierte das Exjection®-Verfahren von IB STEINER und der Hybrid Composite Products GmbH. Mit Exjection® lassen sich lange, dünnwandige und Struktur-Bauteile auch aus zähfließenden Thermoplasten herstellen. Endkappen und funktionelle Geometrien lassen sich am Profil mit anformen.
 Das Exjection®-Verfahren ermöglicht, Teile mit großen Dimensionen auf Spritzgießmaschinen mit kleinen Schließkräften herzustellen. Verarbeitungsdrücke bleiben minimal und die Herstellungskosten lassen sich signifikant reduzieren.

Der geringe Schließkraftaufwand prädestiniert das Verfahren zum Einsatz mit den vertikalen Allroundern V. Durch das horizontal eingebaute Werkzeug erfolgt auch die Transferbewegung während des Einspritzvorgangs horizontal. Das vertikale Freiraumsystem bringt keine bauliche Limitierung der Werkzeuglänge, des Hubs und somit der Bauteillänge mit sich.

Auf dem neuen Allrounder 375 V 500-290 wurde eine Steuerleiste aus ABS gespritzt. Das Exponat ist mit einem elektrischen Dosierantrieb, einem elektrischen Kernzug wie auch mit einer lagegeregelten Schnecke und der notwendigen Exjection®-Software ausgerüstet. An dieser Konfiguration wurde deutlich, wie sich Exjection®-Verfahren und vertikale Allroundertechnik zusammen mit der Selogica-Steuerung optimal verbinden lassen, um über eine perfekte Produktion zu qualitativ hochwertigen Spritzteilen zu gelangen.


Alle Allrounder S als Ausstellungsobjekte

In einem speziellen Ausstellungsbereich wurden alle zehn Maschinengrößen und -abstufungen der S-Baureihe präsentiert. Welche große Produktionsbandbreite mit diesen Maschinen abgedeckt werden kann, zeigte Arburg mit insgesamt rund 20 Exponaten.

Die durchgängige hydraulische Maschinenbaureihe verfügt über Schließkräfte von 125 bis 5.000 kN und besteht aus zehn Basisgrößen von 170 S, 270 S, 370 S, 470 S, 520 S, 570 S, 630 S, 720 S, 820 S bis 920 S. Durch die Möglichkeit, jeden Maschinentyp mit mehreren unterschiedlichen Aggregatgrößen zu kombinieren, lässt sich die jeweilige Maschinenausstattung individuell auf verschiedene Einsatzgebiete abstimmen. Die Spritzteil-Bandbreite reicht von Mikroteilen bis hin zu Produkten mit einem maximalen Schussgewicht von 2.583 g PS.

Interessant war vor allem das auf dem neuen Allrounder 570 S mit 2.000 kN Schließkraft vorgestellte Tandem-Mould-Verfahren. Bei dieser Anwendung wurde eine Dose mit Deckel aus PP hergestellt. Das 1+1-fach-Werkzeug besteht aus zwei Trennebenen, die zur Teileentformung abwechselnd geöffnet werden. Neben der Software „Tandem-Mould“ wurden zwei Kernzüge sowie sechs Heizkreise zur Werkzeugbeheizung installiert. Die Zykluszeit betrug für die 183 und 83 Gramm schweren Artikel 50 Sekunden. Pro Zyklus wurden zwei Deckel und eine Dose gespritzt.


Leistungsfähig und dynamisch: die Allrounder A

Mit rund zehn Maschinen wurde auch die elektrische Allrounder A-Maschinenreihe dominant präsentiert. Als neueste Entwicklung wurde ein Allrounder 570 A mit einem hydraulischen Spritzaggregat der Größe 1300 vorgestellt. Damit steht an den elektrischen Maschinen jetzt auch eine hydraulisch bewegte Einspritzachse zur Verfügung, die über einen Speicher versorgt wird. Dies bedeutet entscheidend mehr Einspritzleistung, Einspritzgeschwindigkeit und Dynamik. Damit lassen sich entsprechend hohe Materialdurchsätze und schnelle Zyklen erreichen, was beispielsweise im Bereich der Mehrkavitäten-Anwendungen, aber auch für den Sektor Verpackungsartikel oder für Dünnwand-Anwendungen von Vorteil ist. Damit kann der Allrounder 570 A auch für Anwendungen eingesetzt werden, deren Leistungsanforderungen über denen des größten elektrischen Spritzaggregats 800 liegen.


Allrounder Golden Edition erweitert

Das Programmspektrum der Allrounder Golden Edition, darunter auch die neue Drehtischmaschine Allrounder 1200 T 1000 Golden Edition zeigte Arburg im gleichnamigen Showroom. Die Allrounder Golden Edition mit festen Schließkraft-Spritzaggregat-Kombinationen verbinden hochwertige Spritzgießtechnik mit einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis. Zur Serienausstattung gehören hochverschleißfeste Plastifizierzylinder, schnell schaltende Ventiltechnik, die hydraulische Servoregelung auf der Spritz- und Schließseite, Zwei-Pumpen-Technologie für gleichzeitige Fahrbewegungen und die Selogica direct Steuerung mit Touchscreen.
Die neuen Allrounder 1200 T 800 Golden Edition und Allrounder 1200 T 1000 Golden Edition verfügen über einen Tischdurchmesser von 1.200 Millimetern und sind besonders zum Herstellen von Einlege- und Umspritzteilen geeignet. Ziel der Auflage der Drehtischmaschinen als Golden Edition war eine deutliche Zykluszeitreduzierung. Realisiert wird diese durch den servo-elektrischen Antrieb des Drehtischs, der die Tischdrehzeit deutlich verkürzt. Durch den serienmäßigen Lichtvorhang sind darüber hinaus kürzere Eingriffszeiten erreichbar, da ein Bedienvorgang wegfällt.


Steuerungsintegriert: Multilift-Robot-Systeme

Neben der Maschinentechnik zeigte Arburg auch sein gesamtes Robot-System-Angebot. Hier gab es mit dem Einstiegsmodell Multilift V Select und der Selogica-Funktion „Teach-in“ zwei Neuvorstellungen.
Der neue Multilift V Select ist eine besonders wirtschaftliche Basisvariante im Robot-Programm des Unternehmens, mit dem sich ein Großteil der Standard-Entnahmeaufgaben abdecken lässt. Es basiert auf dem bewährten, vertikal eingreifenden Multilift V in Auslegerbauweise und ist durch vordefinierte Features im Preis-Leistungs-Verhältnis entsprechend günstig. Zu den wichtigen Merkmalen des Multilifts V Select gehören zum Beispiel die fest definierten Achslängen und Fahrwege aller drei Servo-NC-Achsen. Diese Robot-Systeme sind als Paketlösungen für die Standard-Produktion konfiguriert. Daher sind auch nur wenige Zusatzoptionen notwendig, die die Geräte punktgenau auf den jeweiligen Einsatzzweck abstimmbar werden lassen.

Besonders leicht wird die Programmierung aller Robot-Systeme durch die neue Teach-in-Funktion der Selogica direct Steuerung, mit der Robot-Systeme ihren Ablauf Schritt für Schritt „erlernen“. In einem so genannten „Teach-Modus“ werden alle Positionen des Robot-Systems nacheinander manuell abgefahren. Die unterschiedlichen Positionen werden einfach mit der Teach-Taste bestätigt. Damit sind alle notwendigen Parametereingaben in der Steuerung automatisch durchgeführt. Parallel dazu erstellt die Selogica direct selbständig den Robot-Ablauf und integriert diesen auch in den Maschinenzyklus.



Publikumsmagnet war die neue Vertikalmaschine Allrounder 375 V mit
Freiraumsystem, auf der das innovative Exjection®-Verfahren präsentiert
wurde. - Foto: ARBURG



„Energieeffizienz Allround“ stand im Mittelpunkt der Technologie-Tage.
Am energieeffizienten elektrischen Allrounder A wurde den effizienten
Umgang mit Energie – ein Unternehmensziel von Arburg – intensiv
diskutiert. - Foto: ARBURG



Auf den Technologie-Tagen hatten die Besucher die einmalige Gelegenheit,
in Reih und Glied alle Maschinengrößen der Baureihe Allrounder S von 125 kN
bis 5.000 kN Schließkraft zu sehen. Mit verschiedenen Anwendungen wurde
zudem die Vielseitigkeit dieser Maschinen demonstriert. - Foto: ARBURG


Hintergrund:
Der deutsche Maschinenbauer Arburg gehört weltweit zu den führenden Herstellern von Spritzgießmaschinen für die Kunststoffverarbeitung mit Schließkräften zwischen 125 kN und 5.000 kN. Einsatzgebiete sind beispielsweise die Produktion von Kunststoffteilen für Automobile, Kommunikations- und Unterhaltungselektronik, Medizintechnik, Haushaltsgeräte und Verpackungen. Vervollständigt wird das Produktprogramm durch Robot-Systeme, komplexe Projekte und weitere Peripherie. Im Rahmen eines integrierten Managementsystems ist Arburg nach DIN EN ISO 9001 und 14001 zertifiziert. Arburg ist mit eigenen Organisationen in 23 Ländern an 31 Standorten und über Handelspartner in mehr als 50 Ländern vertreten. Produziert wird jedoch ausschließlich im Stammwerk in Loßburg (Deutschland) – mit dem Qualitätssiegel „made by Arburg – made in Germany“. Von den insgesamt über 2.000 Arburg-Mitarbeitern sind rund 1.700 in Deutschland beschäftigt, weitere rund 330 in den weltweiten Arburg-Organisationen.


Kontakt:
ARBURG GmbH + Co KG
Lossburg/ Deutschland
www.arburg.com

 




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