K -News vom 14.09.2006

Mit Kunststoff durch’s Gelände


* Kunststoff ersetzt Magnesium-Konstruktion
* Audi Q7 fährt mit Airbaggehäuse aus einem Polyamid der BASF

Key safety systems, international tätiger Automobilzulieferer mit Sitz in Michigan, USA, hat zusammen mit ZF Boge Elastmetall, Damme (Niedersachsen) und der BASF das Gehäuse für den Beifahrer-Airbag im neuen Audi Q7 entwickelt. Für Audi ist es das erste Beifahrer-Airbaggehäuse aus Kunststoff in der Oberklasse. Während Key safety systems als Modullieferant die Verantwortung für das Gesamtsystem hat, bringt ZF Boge Elastmetall ihr Know-how in Entwicklung, Konstruktion und Verarbeitung für das Gehäuse ein. Die BASF hat den geeigneten Werkstoff, das Ultramid® B3ZG8, bereit gestellt und mit Hilfe von Werkstoffkennwerten unter hochdynamischer Last die Simulation der mechanischen Belastbarkeit stark unterstützt. Als geländegängiges Sport- und Nutzfahrzeug (SUV: sport utility vehicle) ist der Q7 speziell für den amerikanischen Markt konzipiert und dort im Mai 2006 eingeführt worden.


Polyamid versus Magnesium

Bisher hat Audi in diesem Fahrzeug-Segment für Beifahrer-Airbags das Leichtmetall Magnesium verwendet. Im Fall des Q7 konnte sich jedoch ein Kunststoffkonzept durchsetzen: Bei dem Material handelt es sich um eine speziell für Airbags entwickelte Polyamid-6-Marke der BASF. Ultramid® B3ZG8 enthält 40 Prozent Glasfasern und ist gleichzeitig zäh modifiziert: Dadurch ist es in der Kälte ausreichend elastisch aber auch steif genug bei hohen Temperaturen. Der Kunststoff ist einfacher zu verarbeiten als Magnesium und hat ein günstiges Flammschutzverhalten.

Das neue Bauteil-Berechnungsverfahren „Integrative Simulation“ der BASF konnte in die Berechnungsverfahren von ZF Boge Elastmetall integriert werden. Hochgeschwindigkeits-Messdaten tragen wesentlich dazu bei, die Belastbarkeit der Werkstoffe bei dynamischer Beanspruchung genauer zu beurteilen und erlauben so ein deutlich verbessertes Materialverständnis.


Key safety systems

Key safety systems Inc. gehört zur Key Automotive Group und hat seinen Hauptsitz im Bundesstaat Michigan, USA. Das Unternehmen fertigt Airbags, Sicherheitsgurte, Lenkräder und andere sicherheitsrelevante Bauteile für Fahrzeuge. Das Unternehmen ist an 36 Standorten in 12 Ländern aktiv.
www.keysafetyinc.com


ZF Boge Elastmetall

ZF Boge Elastmetall GmbH, mit Sitz in Damme (D), Tochtergesellschaft der ZF Friedrichshafen AG, entwickelt und fertigt Komponenten und Systeme zur Schwingungsdämpfung, zur Lagerung von Fahrwerk und Antriebsstrang sowie technische Kunststoff-Komponenten und Pralldämpfer zur Fahrzeugsicherheit.
www.zf.com/boge-elastmetall



Beifahrerairbag-Gehäuse des Audi Q7 aus Ultramid® - Das Beifahrerairbag-Gehäuse
des neuen Audi Q7 besteht im Gegensatz zu vielen anderen seiner Art nicht mehr aus
Magnesium, sondern aus Kunststoff. ZF Boge Elastmetall fertigt es aus Ultramid® B3ZG8
der BASF, Firma Key safety systems integriert als Modullieferant (Tier1) alle sicherheitsrelevanten
Funktionen wie Zünder, Gaspatrone und Prallsack zum fertigen Modul. Der Kunststoff
enthält 40 Prozent Glasfasern, ist zäh und steif und dabei deutlich leichter zu verarbeiten
als Magnesium. - Foto: BASF



Technische Information zum Ultramid* der BASF:
Ultraplaste.infopoint@basf.com
www.basf.de/ultramid
www.plasticsportal.net

 




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