K -News vom 25.03.2015

Mehr Brillanz beim Schäumen


MuCell-Teile sind - verglichen mit konventionellen Artikeln – besonders leicht, entstehen in kürzester Zeit und auf kleineren Maschinen mit niedrigen Betriebskosten. In Kombination mit speziellen Werkzeugkonzepten und in Kooperation mit Partnern ist es KraussMaffei gelungen, zusätzliche Hochglanzoberflächen bei den geschäumten Bauteilen zu erzeugen. Auf dem Messestand der NPE (West Hall Level 2 Hall A, Booth W903) produziert eine vollelektrische AX 180-750 CellForm Produktionszelle mit integriertem LRX 50 geschäumte Sichtbauteile mit hochwertigen Oberflächen in Piano Black.


Hochwertige Oberflächen im Trend

Das MuCell-Verfahren bezeichnet ein physikalisches Schäumverfahren mit Stickstoff oder Kohlendioxid. Die Vorteile der geschäumten Bauteile sind vor allem das geringe Gewicht und die kurzen Herstellzeiten. „Das MuCell-Verfahren hat sich mittlerweile erfolgreich als Technologie etabliert, vor allem im Fahrzeugbau sowie für technische Bauteile. Der Trend geht jedoch ganz klar dahin, das Verfahren auch für hochwertige Oberflächen in Sichtbauteilen einzusetzen“, erklärt Paul Caprio, President der Krauss-Maffei Corporation in den USA.

Wie diese Anforderungen aktuell umgesetzt werden können, demonstriert KraussMaffei live auf dem Messestand zur NPE: eine vollelektrische AX 180-750 CellForm Produktionszelle mit integriertem LRX 50 produziert geschäumte Sichtbauteile mit hochwertigen Oberflächen in Piano Black. Möglich wird dies unter anderem durch eine dynamisch induktive Werkzeugheizung (dynamic mold heating – DMH) von RocTool und dem Werkzeugknowhow von Roctooling. Die Werkzeuge verfügen über spezielle Oberflächen mit unterschiedlichen Effekten (matt, glänzend, mit Durchbrüchen) und zeigen damit eindrucksvoll die gestalterischen Möglichkeiten geschäumter Sichtbauteile.
Für den Erfolg des MuCell-Verfahrens entscheidend sind aber nicht nur die Werkzeuge und die Werkzeugtemperierung. Spezielle Schnecken, Plastifizierungen, Zylinder sowie Steuerung und Prozessführung sind ebenfalls für das Verfahren erforderlich. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der eigens für das MuCell entwickelten CellForm-Technologie von KraussMaffei. Als Messeexponat auf der NPE zeigt KraussMaffei eine AX 180-750 CellForm. Die vollelektrische Spritzgießmaschine eignet sich aufgrund ihrer hohen Präzision und Schussgewichtskonstanz besonders für das MuCell-Verfahren. Zeitgleich erlaubt sie einen geringen Energieverbrauch. Produziert wird auf der NPE eine Blende für Kaffeemaschinen aus dem anspruchsvollen, technischen Werkstoff Polycarbonat. „Mit einem MuCell gerechten Bauteildesign konnten die Wanddicken und das Teilgewicht so angepasst werden, dass eine deutliche Materialersparnis bei gleicher Funktionalität erzielt wird. Damit sparen wir nicht nur Gewicht, sondern schonen zugleich die Ressourcen - ein wichtiger Schritt in Richtung zu mehr Nachhaltigkeit bei der Produktion“, so Caprio. 


Mehr über das MuCell-Verfahren

Das von der Firma Trexel entwickelte und patentierte MuCell-Verfahren ist ein physikalisches Verfahren zum Schäumen von Thermoplasten. Als Treibmittel werden Stickstoff oder Kohlendioxid eingesetzt. Das Gas wird hierzu in den überkritischen Zustand (SCF = Super Critical Fluid) versetzt, im vorderen Zylinderbereich in die Kunststoffschmelze eingeleitet und mit dieser vermischt. Während des Einspritzgvorgangs expandiert das SCF und es entsteht ein Bauteil mit überwiegend mikrozellulärer Schaumstruktur (< 100 µm). Das MuCell-Verfahren bietet bereits bei sehr geringen Treibmittelmengen deutliche Vorteile, wie Gewichtsreduktion durch geringe Dichte, höhere Dimensionsstabilität und geringe Einfallstellen durch Expansion des Treibmittels, kürzere Zykluszeiten durch höhere Einspritzgeschwindigkeit und Eliminierung der Nachdruckzeit sowie geringere Schließkräfte aufgrund reduzierter Materialviskosität.



Hochglanzoberflächen in Piano Black: Im MuCell-Verfahren hergestellte Blenden für
Kaffeemaschinen. Live auf dem KraussMaffei Messestand der NPE.



Die vollelektrische AX CellForm Produktionszelle mit integriertem LRX 50 sorgt für eine effiziente
Herstellung geschäumter Sichtbauteile mit besonders hochwertigen Oberflächen



Hintergrund:
Die Produktmarke KraussMaffei steht international für wegweisende und technologieübergreifende System- und Verfahrenslösungen in der Spritzgieß- und Reaktionstechnik sowie der Automation. Individuelle, modulare oder standardisierte Produkte und ein maßgeschneidertes, breites Serviceangebot zeichnen KraussMaffei als branchenübergreifenden Komplettanbieter aus. KraussMaffei bündelt ein jahrzehntelanges Know-how im Kunststoffmaschinenbau mit Ursprung am Standort München.
 
Über die KraussMaffei Gruppe
Die KraussMaffei Gruppe gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Maschinen und Anlagen für die Produktion und Verarbeitung von Kunststoff und Gummi. Das Leistungsspektrum deckt die komplette Technologie in der Spritzgieß-, Extrusions- und Reaktionstechnik ab, wodurch die KraussMaffei Gruppe in der Branche über ein Alleinstellungsmerkmal verfügt. Mit einer hohen Innovationskraft kann für Kunden mit standardisierten und individuellen Produkt-, Verfahrens- und Servicelösungen ein nachhaltiger Mehrwert über deren gesamte Wertschöpfungskette sichergestellt werden. Mit dem Leistungsangebot der Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal werden unter anderem Kunden aus der Automobil-, Verpackungs-, Medizin- und Bauindustrie sowie Hersteller von Elektrik- und Elektronikprodukten und Haushaltsgeräten bedient. Die KraussMaffei Gruppe verfügt über eine kontinuierliche Traditionslinie im internationalen Maschinenbau und beschäftigt weltweit rund 4.000 Mitarbeiter. Mit mehr als 30 Tochtergesellschaften und über 10 Produktionsstätten sowie rund 570 Handels- und Servicepartnern ist die Unternehmensgruppe international kundennah vertreten. Der Hauptsitz ist seit 1838 in München.


Kontakt:
www.kraussmaffei.com
www.kraussmaffeigroup.com

 




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