K -News vom 10.03.2003

Der Kunststoff Ultradur der BASF ist sehr gut geeignet für das neue Spritzgießverfahren WIT


Von den Kunststoffen der BASF ragt Ultradur®, das Polybutylenterephthalat (PBT), bei der Verarbeitung mit der neuartigen Wasserinjektionstechnik (WIT) besonders hervor. Anwendungstechniker der BASF-Einheit Engineering Plastics Europe konnten einen sehr gut ausgeformten, 1,2 Meter langen Hohlraum in einem großflächigen Kunststoffbauteil aus Ultradur erzeugen. Das verwendete Einspritzwerkzeug wurde zusammen mit Firma PME fluidtec entwickelt.

Besonders interessant an diesem Ergebnis ist , dass sich PBT trotz seiner Feuchte-Empfindlichkeit so gut mit der WIT verarbeiten lässt. Der Kanal in dem Bauteil-Prototyp hat über die gesamte Länge eine sehr glatte innere Oberfläche, einen konstanten Querschnitt und zeigt nahezu keinerlei Einfallstellen auf der Gegenseite. Ein stabiler Zyklus stellt sich schnell ein und die mechanischen Eigenschaften des Materials bleiben unverändert.

Die BASF arbeitet bereits seit einigen Jahren mit der WIT. Dabei haben die Anwendungstechniker die speziellen Anforderungen dieser Technik bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung der technischen Kunststoffe berücksichtigt. Die hohe Bauteilqualität kann deshalb heute mit Standardprodukten wie Ultradur® S 4090G6, B 4040G6 und B 4300G6 (jeweils 30 % Glasfasern) erzielt werden. Das WIT-Team hat die Methode an Prototypen wie Türgriffen und Scheibenwischern getestet und konnte bereits einige Kunden von den Vorteilen des Ultradur bei diesem Spritzgießverfahren überzeugen.

Für den Einspritzvorgang wurde ein spezielles Werkzeug (Injektor) von PME verwendet. PME fluidtec GmbH in Sasbach ist eine junge Firma, die sich auf Anlagenbau und technischen Service für die Wasserinjektionstechnik spezialisiert hat. Der gemeinsam mit der BASF entwickelte Injektor läuft stabil, ist robust und kompakt und hat inzwischen Eingang in die Serienfertigung gefunden.

Seit etwa einem Jahr wird verstärkt über die neue Variante im Spritzguss von Kunststoffbauteilen berichtet. Sie ist innerhalb kurzer Zeit eine interessante Ergänzung zur etablierten Gasinjektionstechnik geworden. Besonders das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Aachen hat sich hier verdient gemacht und wurde im Jahr 2002 mit nationalen und internationalen Preisen für seine Bemühungen um die Entwicklung der Methode ausgezeichnet.

Was ist das Neue an der Methode ? Die geschlossenen Hohlräume in einem spritzgegossenen Bauteil werden bei dieser Technik nicht mehr durch das Einpressen von Gasen, wie zum Beispiel Stickstoff, sondern durch Wasser erzeugt. Zu den Vorteilen der WIT gehören deutlich kürzere Kühlzeiten sowie glattere Innenoberflächen von Hohlräumen und Fließkanälen. Außerdem sind durch die WIT Bauteile mit gleichmäßigeren Wanddicken zugänglich.

Bei einer erreichbaren Zykluszeitverkürzung von mehr als 50 Prozent amortisieren sich nach Ansicht der BASF-Entwickler die Investitionskosten für die Umrüstung auf WIT bereits nach weniger als einem Jahr.



Anspruchsvolles Testbauteil, mittels Wasserinjektionstechnologie gefertigt - Mittels der neuen Wasserinjektionstechnologie (WIT) wurde bei BASF ein anspruchsvolles Testbauteil aus dem Kunststoff Ultradur® (PBT) gefertigt. Der 1,2 Meter lange Kanal des Bauteils konnte in sehr kurzer Zeit und in überraschend hoher Qualität freigespritzt werden. - Foto: BASF, 2003



Kanalquerschnitt im WIT-Bauteil aus Ultradur® - Erstaunlich gut lassen sich mit der neuen Methode der Wasserinjektions-Technologie Hohlräume in den Kunststoff Ultradur® der BASF einarbeiten. Mit diesem Polybutylenterephthalat (PBT) lassen sich so die Vorteile der Methode wie deutlich reduzierte Kühlzeit, kleinere Wandstärke und glattere Innenoberflächen sehr gut nutzen. - Foto: BASF, 2003


Kontakt: www.basf.de

 




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