K -News vom 26.10.2017

Arburg auf der Fakuma 2017: Voller Stand, exzellente Stimmung und sehr gute Geschäfte


  • Besuchermagnet Arburg-Stand: Zehn Exponate zeigen innovative Anwendungen und
    Branchentrends
  • Exzellente Stimmung: International großes Interesse an Exponaten, Effizienz und
    Expertengesprächen
  • Einzelteil bis Großserie: Vom additiven PP-Bauteil in Losgröße 1 bis zu 7.700 IML-Bechern in der Stunde

Wer sich auf der Fakuma zu Branchentrends, Innovationen und Trendthemen informieren wollte, kam an Arburg nicht vorbei. Highlights waren die beiden hybriden Großmaschinen Allrounder 1120 H und Allrounder 920 H im neuen Design und mit neuer, visionärer Gestica-Steuerung sowie das Praxisbeispiel zu Industrie 4.0. Mit zehn innovativen Exponaten, davon der Großteil Turnkey-Anlagen, wurde die effiziente Produktion von Kunststoffteilen vorgestellt. Das Spektrum reichte vom additiv gefertigten PP-Funktionsbauteil in Losgröße 1 über die variantenreiche Spritzteilfertigung „on demand“ bis zur Großserie von 7.700 IML-Bechern in der Stunde. Zehn weitere Exponate waren auf Partnerständen zu sehen.

„Wir sind mit der Fakuma 2017 höchst zufrieden. Wir haben zahlreiche konkrete Anfragen erhalten, die Geschäfte laufen exzellent – bei unseren Kunden aus allen Branchen genauso wie bei uns. In solchen Boomzeiten sind produktionseffiziente Maschinentechnik, individuell abgestimmte Lösungen und ein zuverlässiger Service besonderes gefragt”, resümiert Michael Hehl, geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Arburg-Geschäftsführung. „Darüber hinaus gewinnen die Themen Industrie 4.0, Leitrechner und die additive Fertigung bei unseren Kunden weiter zunehmend an Relevanz. Wir haben in Friedrichshafen wieder eindrucksvoll demonstriert, dass wir für jede Anforderung nicht nur die passende ‚smarte‘ Maschinentechnik bieten, sondern als Technologiepartner umfassend für unsere Kunden da sind.“ Groß sei auch das Interesse an dem speziellen Recruitingstand gewesen, den Arburg als Vorreiter der Branche seit 2015 auf der Fakuma habe, um Fachkräfte zu treffen und als neue Mitarbeiter zu gewinnen.


Premiere für zweiten Allrounder im neuen Design

Die unübersehbaren Highlights auf dem Arburg-Messestand waren die zwei hybriden Großmaschinen Allrounder 1120 H und Allrounder 920 H im neuen Design und mit visionärer Gestica-Steuerung.
Der Allrounder 920 H mit 5.000 kN Schließkraft „im neuen Kleid“ feierte in Friedrichshafen Premiere. Das Exponat war mit einem linearen Robot-System Multilift V 40 ausgestattet und produzierte 720 Gramm schwere Gehäuse, von denen jeweils sieben Stück inline kartoniert wurden. 

Der Allrounder 1120 H mit 6.500 kN Schließkraft, der im Rahmen einer anspruchsvollen Turnkey-Lösung die bekannten Klapptrittschemel im Arburg-Design produzierte, kann ab der Fakuma 2017 von Kunden weltweit bestellt werden. Praktisch pausenlos mit Kunden und Interessenten im Gespräch waren die Arburg-Experten, die an einer separaten Station die Funktionalitäten der neuen Gestica-Steuerung im „Look-and-Feel“ smarter mobiler Endgeräte vorstellten. Die Resonanz auf das neue Maschinendesign und die neue Steuerung war durchweg sehr positiv.


Industrie 4.0 praxisnah: Spannseile „on demand“ gefertigt

Beim Thema „Industrie 4.0“, „Digitale Transformation“ und „Smart Factory sind Produkte wie das Arburg Leitrechnersystem ALS sowie die Integration von IT-Lösungen in den Produktionsprozess gefragt. 
Als drittes Highlight präsentierte Arburg ein neues Industrie-4.0-Praxisbeispiel, das speziell auf die Belange der Spitzgießbranche zugeschnitten ist. Für eine variantenreiche Serienfertigung wurden dabei Kundenwünsche online in den laufenden Spritzgießprozess eingebunden. Eine kompakte Turnkey-Anlage rund um einen vertikalen Allrounder 375 V produzierte „on demand“ von Schuss zu Schuss flexibel Spannseile in verschiedenen Längen, Farben und Endstück-Kombinationen – ganz ohne Umrüsten. Der Messebesucher gab die gewünschte Spannseil-Variante direkt an einem Terminal ein, woraufhin der Auftrag über das Kommunikationsprotokoll OPC UA direkt an die zentrale Selogica-Steuerung übertragen wurde. Das Spannseil wurde automatisch auf die gewählte Länge geschnitten, die beiden Enden mittels Plasmabehandlung gespleißt und entsprechend des Auftrags in die Kavitäten des 4-fach-Werkzeugs eingelegt. Die Handhabung übernahm ein platzsparend innerhalb der Aufstellfläche platzierter Sechs-Achs-Roboter. Die Einlegeteile wurden wahlweise in den Kombinationen Haken/Haken, Haken/Öse oder Öse/Öse umspritzt und das fertige Spannseil schließlich aus der Anlage ausgeschleust. In der industriellen Praxis ist eine solche variantenreiche Serienfertigung etwa für die Kabelkonfektionierung in der Automobilindustrie prädestiniert.


Premiere: Standard-PP und Armat 12 additiv verarbeitet

Auf der Fakuma 2017 interessierten sich auch viele Spritzgießkunden für die additive Fertigung. Denn mit dem
Freeformer und dem Arburg Kunststoff-Freiformen lassen sich Originalmaterialien verwenden, wie sie auch beim Spritzgießen eingesetzt werden. Hinzu kommt, dass der Anwender unabhängig von vorgegebenen Einstellungen ist und Bauteil- und Prozessoptimierungen individuell vornehmen kann. 

Erstmals wurden mit dem offenen System das teilkristalline Standard-PP (Moplen) und das neue Stützmaterial Armat 12 additiv zu Funktionsbauteilen verarbeitet. Die Kabelklemmen mit filigranen und dennoch belastbaren Strukturen verfügten über den spritzgießtypischen Klick-Effekt.


Innovative Anwendungen und Turnkey-Lösungen

Für die Automobilindustrie hatte Arburg gleich zwei automatisierte Anwendungen im Gepäck: Ein hydraulischer Zwei-Komponenten-Allrounder 470 S produzierte Lenkradblenden für das Pkw-Interieur. Die PC-Komponente sorgt für die erforderliche Bauteilstabilität, während sich die Oberfläche aus PC/ABS nachgelagert selektiv galvanisieren lässt. Eine Besonderheit war die 100-Prozent-Qualitätsprüfung mit einer Wärmebildkamera direkt im Werkzeug. 
Das zweite Automotive-Bauteil war ein Hohlrad aus PA 6 (GF 40) für kleine Planetengetriebe. Gefertigt wurde das technische Bauteil auf einem Allrounder 370 E Golden Electric, einem Vertreter der elektrischen Einstiegsbaureihe. Auch bei dieser individuellen Turnkey-Lösung fand inline eine 100-Prozent-Qualitätskontrolle mit optischer Prüfung statt, in diesem Fall nach der Teileentnahme.

Speziell für die Verpackungsindustrie war ein hybrider Allrounder 570 H in Packaging-Ausführung in einer schnelllaufenden Dünnwandanwendung zu sehen. Die Hochleistungs¬maschine fertigte in einer Zykluszeit von weniger als 1,9 Sekunden je vier IML-Becher mit 0,32 Millimetern Wandstärke, die direkt in Kartons verpackt wurden. Somit lag die Produktionsleitung bei rund 7.700 Bechern pro Stunde. Sehr gefragt bei den Messebesuchern war auch die Turnkey-Lösung rund um einen elektrischen Zwei-Komponenten-Allrounder 570 A mit einem linearen Robot-System Multilift V 15. Die Anlage fertigte im 70-Sekunden-Spritzgießtakt je zwei komplette Uhren und demonstrierte eindrucksvoll, was bei der Verarbeitung von Flüssigsilikonen heute machbar ist. Das 2+2-fach-Werkzeug stammte von der Firma Rico, das Dosiersystem der Firma Reinhardt-Technik war über eine OPC-UA-Schnittstelle an die Selogica-Steuerung angebunden. Mit einem linearen Robot-System Multilift V 15 erfolgt die Montage zur gebrauchsfertigen Uhr. 


Smarter Service

Auch im Servicebereich stellte Arburg zahlreiche smarte Lösungen vor. Dazu gehörten z. B. die Zustandsüberwachung (Condition Monitoring), die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance), das Fernwartungs-Tool für einen schnellen, effizienten und sicheren Online-Support, das neue ALS-Modul „Mobile Maintenance“ für Wartung und Instandhaltung und die Machine Connectivity über verschiedene OPC-UA-Schnittstellen.


Arburg prägt die Fakuma

Insgesamt präsentierte Arburg zehn Expnate auf dem eigenen Messestand und zehn weitere bei Partnern. Dieser Auftritt spiegelte eindrucksvoll die Bedeutung der Fakuma wider, die in diesem Jahr ihre 25. Auflage feierte. Arburg ist nicht nur traditionell der größte Aussteller, sondern auch Mitbegründer der Fakuma. Denn als Paul E. Schall vor Jahrzehnten Eugen Hehl seine Idee vorstellte, war dieser sofort überzeugt vom Konzept der Messe am Bodensee: Praxisnähe kombiniert mit Fachkompetenz, günstiger Lage im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz und familiärer Atmosphäre – ein Erfolgsrezept, das bis heute sehr erfolgreich ist.



Arburg auf der Fakuma 2017: Das Highlight auf dem Messestand mit insgesamt zehn Exponaten waren die neuen Großmaschinen Allrounder 1120 H und Allrounder 920 H. - Foto: ARBURG



Premiere auf der Fakuma 2017: Arburg präsentiert mit dem Allrounder 920 H die zweite Baureihe mit 5.000 kN Schließkraft im neuen Design und mit visionärer Gestica-Steuerung. - Foto: ARBURG



Ein Großteil der zehn Exponate auf dem Arburg-Messestand wurden im Rahmen anspruchsvoller Turnkey-Lösungen gezeigt. So fertigte z. B. ein hybrider Allrounder 1120 H gebrauchsfertige Klapptrittschemel. - Foto: ARBURG



Praxisbeispiel Industrie 4.0: Eine Turnkey-Anlage rund um einen vertikalen Allrounder 375 V produzierte auf der Fakuma 2017 elastische Spannseile „on demand“ in verschiedenen Varianten. - Foto: ARBURG



Arburg Kunststoff-Freiformen: Ein Freeformer verarbeitete auf der Fakuma 2017 erstmals Standard-PP zu funktionsfähigen Kabelklemmen. Das Interesse war bei Spritzgießern und Experten für die additive Fertigung gleichermaßen groß. - Foto: ARBURG



Hintergrund:
Das deutsche Familienunternehmen Arburg gehört weltweit zu den führenden Maschinenherstellern für die Kunststoffverarbeitung. Das Produktportfolio umfasst Allrounder-Spritzgießmaschinen mit Schließkräften zwischen 125 und 6.500 kN, den Freeformer für die industrielle additive Fertigung sowie Robot-Systeme, kunden- und branchenspezifische Turnkey-Lösungen und weitere Peripherie.
Das Unternehmen stellt das Thema Produktionseffizienz in den Mittelpunkt aller Aktivitäten und betrachtet dabei die gesamte Wertschöpfungskette. Ziel ist, dass die Kunden von Arburg ihre Kunststoffprodukte vom Einzelteil bis zur Großserie in optimaler Qualität zu minimalen Stückkosten fertigen können 
z. B. für die Automobil- und Verpackungsindustrie, Kommunikations- und Unterhaltungselektronik, Medizintechnik oder den Bereich Weißwaren.
Eine erstklassige Kundenbetreuung vor Ort garantiert das internationale Vertriebs- und Servicenetzwerk: Arburg ist mit eigenen Organisationen in 25 Ländern an 33 Standorten und über Handelspartner in mehr als 50 Ländern vertreten. Produziert wird ausschließlich im deutschen Stammwerk in Loßburg. Von den insgesamt rund 2.800 Mitarbeitern sind rund 2.300 in Deutschland beschäftigt, weitere rund 500 in den weltweiten Arburg-Organisationen. Als eines der ersten Unternehmen wurde Arburg 2012 dreifach zertifiziert: nach ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umwelt) und ISO 50001 (Energie).


Kontakt: www.arburg.com

 




K 2016

© kunststoffFORUM 1998 - 2024