Im Oktober letzten Jahres beging die Zeibina Kunststoff-Technik GmbH im ostsächsischen Puschwitz/Deutschland, rd. 50 km östlich von Dresden, ihr 50-jähriges Firmenjubiläum. Kunden, Lieferanten sowie Vertreter von Verbänden und Politik waren zum Jubiläumsempfang und einem „Tag der offenen Tür“ am 14. Oktober 2005 geladen, sich vor Ort über die Leistungsfähigkeit des mittelständischen Familienunternehmens in der Oberlausitz mit heute rd. 75 Mitarbeitern zu informieren. Mit auf der Gästeliste standen Engel-Vertreter, denn Maschinen des österreichischen Spritzgießmaschinenherstellers sind seit Ende der neunzehnhundertachtziger Jahre ein Grundpfeiler der Produktionseinrichtung von Zeibina, die damals noch als VEB Plast-Elektronik Dresden, Werk Puschwitz operierte (VEB: Kurzbezeichnung in der ehemaligen DDR für „Volkseigener Betrieb“). Geführt wird das 1955 als Zeibina Plast-Erzeugnisse Walter Zeibig KG in Dresden gegründete (der Produktionsstandort Puschwitz wurde 1965 bezogen), dann 1972 verstaatlichte und mit der politischen Wende zum 1.10.1990 wieder reprivatisierte Unternehmen heute in der zweiten und bereits dritten Familiengeneration. Zeibina ist – dank persönlichem Engagement der Gründerfamilie Zeibig – gleichzeitig ein Beispiel für den erfolgreichen Übergang eines „Ost-Unternehmens“ von der sozialistischen Staatswirtschaft in die westliche, wettbewerbsorientierte Marktwirtschaft.
Ein Schwerpunkt der Aktivitäten der Zeibina Kunststoff-Technik GmbH ist mittlerweile die Automobilelektrik geworden, vorrangig im Beleuchtungsbereich. Angeboten werden hierfür Einzelleuchten wie Blink-, Nebel- und Rückfahrleuchten bis zu einbaufertigen Lampenträgern für Heckleuchten. Aus technischen Kunststoffen spritzgegossene Formteile werden dazu teilweise in einer modernen Hochvakuum-Anlage mit Aluminium bedampft (erforderlich beispielsweise für die Reflektorenfertigung) und dann in computerunterstützten Montagestationen mit weiteren Bauteilen zu kompletten Beleuchtungsbaugruppen montiert. Als Partner der Systemlieferanten im Automobilsektor produziert Zeibina aktuell u. a. Serienteile für den BMW Mini und den 1er BMW im Beleuchtungsbereich und sorgt so mit dafür, dass die Montagebänder in den jeweiligen BMW-Werken reibungslos laufen.
Die Zusammenarbeit mit Engel startete bereits in den achtziger Jahren, als noch keiner das politische Ende der DDR absehen konnte. Zeibina (VEB Plast-Elektronik Dresden) hatte damals im Rahmen des in der DDR 1977 gestarteten „Mikroelektronikprogramms“ den Produktionsauftrag für Steckverbinder, die u. a. zur Montage von elektronischen Baugruppen in Computern aus der Produktion des VEB Kombinats Robotron benötigt wurden. Nutzen wollte man zur Herstellung solcher „Hightech-Produkte“ nicht nur die in Puschwitz bislang fürs Thermoplastspritzgießen eingesetzten robusten Spritzgießmaschinen aus landeseigener Produktion („KuASY“ aus dem VEB Plastmaschinenwerk Wiehe), sondern auch „West-Maschinentechnik“. Die Österreicher hatten da die „politisch richtigen“ Karten, zumal Qualität und Zuverlässigkeit von Engel-Maschinen auch in der DDR allgemein bekannt und geschätzt waren. So kamen 1988 gleich sieben Engel-Maschinen nach Puschwitz, alle für die Steckverbinderproduktion im Rahmen des Mikroelektronikprogramms und dazu einheitlich mit einer Schließkraft von 500 kN ausgestattet. Übrigens hat Zeibina sechs dieser Maschinen heute noch für einfache Aufgaben im Einsatz, natürlich mit erneuerten Schließ- und Spritzeinheiten.
Seit der Reprivatisierung hat Zeibina regelmäßig weitere neue Engel-Maschinen gekauft: Von den insgesamt 17 Spritzgießmaschinen tragen mittlerweile bereits 16 das „Engel-Grün“, Schließkraftbereich von 250 bis 4.200 kN, mehrere davon sind mit Engel-Linearrobotern ausgerüstet. Dass Zeibina bei der Spritzgießtechnik vorrangig auf Engel-Technik setzt, ist nicht nur traditionelle Verbundenheit. Gerade als mittelständisches Unternehmen erschließen sich hierdurch viele Vorteile. Das beginnt bei der vereinfachten Lagerhaltung von Ersatzteilen und reicht bis zur einheitlichen Maschinenbedienung. Zeibina schätzt beim Engel-System besonders, dass sich Maschine und Handlingroboter zentral und komfortabel von der Maschinensteuerung aus bedienen lassen. Und bei den Holmlosmaschinen ist es neben dem barrierefreien Zugang für das Entnahmehandling die gleichzeitig sehr große nutzbare Aufspannfläche für sperrige Werkzeuge bei kleinstmöglicher Schließkraft (Maschinengröße). So wie Zeibina sich als Partner der eigenen Kunden engagiert, vertrauen die Puschwitzer auch auf ihrem weiteren Weg in die Zukunft auf Engel als kompetenten Maschinenpartner.
50 Jahre Zeibina sind 50 Jahre Erfahrung mit der Kunststoffverarbeitung, speziell für maßgeschneiderte Anwendungen in der Elektrotechnik, Elektronik sowie seit 1992 auch der Beleuchtungstechnik im Automobilbau – eine solide Basis für weitere Stabilisierung und Wachstum. Mit Produktionspartnerschaften in Polen und in der Slowakei ist Zeibina heute bereits auch vor den Werkstoren ihrer Kunden präsent.
„Engel-Maschinen sind im Werk Puschwitz bereits seit 1988 das Rückgrat der Zeibina-Spritzgießfertigung. Zu diesem Zeitpunkt wurde hier die Maschinenausrüstung auf ‚West-Technologie’ umgestellt“, erzählt rückblickend Jürgen Zeibig (Bild rechts unten mit dem Neuzugang Baujahr 2005, einer holmlosen ENGEL VICTORY mit 1.800 kN Schließkraft und integriertem Linearroboter). Als Sohn des Unternehmensgründers Walter Zeibig leitet er heute als geschäftsführender Gesellschafter die Geschicke des Familienunternehmens Zeibina. Sechs der ehemals sieben 1988er Engel-Maschinen (oben rechts) sind nach wie vor für einfache Aufgaben im Einsatz – allerdings mit inzwischen komplett erneuerten Spritz- und Schließeinheiten. - Foto: Engel/ Zeibina
Bild links: Eine der Montagestationen mit automatisierter Zuführung der für die Komplettierung der Beleuchtungsbaugruppen benötigten Kleinteile. Rechts: Nur einige Beispiele aus dem breit gefächerten Zeibina-Produktspektrum für die Automobilbeleuchtung. - Foto: Engel/ Zeibina
Kontakt: ENGEL AUSTRIA GmbH Ludwig-Engel-Straße 1 A-4311 Schwertberg/ Austria www.engel.at |